Trauer am Arbeitsplatz
Immer noch ein Tabuthema?
Ein Mitarbeiter sackt plötzlich am Schreibtisch zusammen: Herzinfarkt. Jede Hilfe kommt zu spät. Der junge Projektleiter verunfallt mit dem neuen Auto tödlich. Er hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder. Der stille und immer hilfsbereite Controller nimmt sich das Leben. Niemand weiß so recht, was und wie das passiert ist. Die Kollegin, die noch vor ein paar Wochen in den Mutterschutz verabschiedet wurde, kommt als Trauernde zurück. Das Kind ist bei der Geburt verstorben. Der Verkaufsleiter wirkt immer unkonzentrierter, ihm unterlaufen Fehler. Sein Vater ist vor wenigen Wochen verstorben.
Im Jahr 2019 starben in Deutschland knapp 940.000 Menschen, davon ca. 141.000 im berufsfähigen Alter. Die Folgen von Covid-19 sind noch gar nicht absehbar.
Trauer ist keine Privatsache. Trauer und Tod hat die Arbeitswelt erreicht. Trauernde Menschen sind oft nicht in der Lage, ihre Arbeit wie gewohnt zu erledigen. Und genau hier kommt Ihre Leitungs- und Steuerungsfunktion sowie Ihre menschlich-moralische Fürsorge ins Spiel. Ihre Aufgabe als Führungskraft ist es, dafür Sorge zu tragen, dass in einer Krisensituation das ganze System entlastet wird. Denn Kolleg(Inn)en können die Aufgaben der Trauernden nur für eine gewisse Zeit und einem gewissen Umfang auffangen oder übernehmen. Insbesondere wenn beim Trauernden große Konzentrationsprobleme oder immer wieder wechselnde An- und Abwesenheitszeiten durch Krankschreibung auftreten.
Das Unternehmen – vor allem die direkten Führungskräfte – stehen in der Verantwortung, mit Tod und Trauer umzugehen. Das ist nicht einfach.
Entscheidungen und Kommunikation in der Krise
Eine gute Kommunikation ist im Krisenfall extrem wichtig. Zum einen, um die betroffenen Kollegen aktiv dabei zu unterstützen, die Todesnachricht zu verarbeiten und Raum für Trauer zu geben. Zum anderen beobachten Mitarbeiter sehr genau, ob Trauer und Tod im Unternehmen unterstützend aufgenommen wird oder ob direkt wieder zur Tagesordnung übergegangen wird. Schnell kommt die Frage auf: „Bin ich nur eine Nummer im Unternehmen oder gibt es wirkliche Wertschätzung?“
Doch gerade im Feld von Trauer und Tod scheint die Kommunikation schwierig und unsicher. Es hilft, generelle Entscheidungen zu treffen. Sodass Ihr Unternehmen darauf vorbereitet ist, welche Fragen es zu klären gilt. Dazu gehört zum einen das Formelle:
Wie reagieren wir als Unternehmen auf eine Todesnachricht? Gibt es eine Kondolenzkarte, Traueranzeige? Gehen wir alle zur Beerdigung? Welcher Blumenschmuck soll gewählt werden? Soll ich als Führungskraft eine Trauerrede halten? – Bei derlei Entscheidungen geht es nicht nur um das WAS, sondern auch das WIE. Oft werden in Firmen gut gemeinte Standardlösungen gewählt, etwa „Serienbrief-Kondolenzkarten“, die nach hinten losgehen.
Wenn Sie sich bisher noch keine Gedanken darüber gemacht haben, wie Sie im Trauer- und Todesfall als Unternehmen reagieren, sprechen Sie mich an. Ich etabliere mit Ihnen eine sinnvolle Lösung und schule gerne Ihre Führungskräfte, ehrliche Anteilnahme auszusprechen und Hemmungen rund um Trauer und Tod abzulegen.
Etablieren Sie eine gesunde Trauerkultur!
Trauernde fühlen sich nach der Rückkehr in das Unternehmen oft ausgegrenzt oder regelrecht gemieden. Der Tod wird im wahrsten Sinne des Wortes totgeschwiegen. Oft wissen Kollegen und Führungskräfte gar nicht, wie sie auf Trauernde zugehen sollen. Worte wie: „Die Zeit heilt alle Wunden“, „Du musst nach vorne schauen, das Leben geht weiter.“ oder „Ihr könnt ja wieder Kinder bekommen“, sind gut gemeint, wirken jedoch wie ein Schlag ins Gesicht des Trauenden.
Hier brauchen die Kollegen ebenfalls Unterstützung, denn Tod und Trauer sind sehr schwierige Themen für die meisten.
Eine gesunde Trauerkultur beinhaltet:
- Klare Kommunikation in der Krise.
- Echte Anteilnahme, Wertschätzung und Respekt durch individuelle Lösungen.
- Wissen um den Prozess der (gesunden) Trauerphasen und deren Dynamik.
- Entlastung durch professionelle Begleitung, sowohl für den Trauernden, für das Team und für Führungskräfte.
- Sicherheit durch Klarheit und geeignete Anlaufstellen
- Innerhalb des Betrieblichen Gesundheitsmanagement – Training nach dem Seelen Sport® Konzept
Wer wertschätzend begleitet wird fühlt sich emotional viel mehr an die Firma gebunden, als wenn die Trauer unter den Teppich gekehrt wird.
Ich war über 16 Jahre als strategische Einkäuferin und Controllerin in einem Großkonzern tätig. Gleichzeitig war ich alleinerziehend und Mutter von bereits vier erwachsenen Kindern. Heute arbeite ich als Lebens- und Sterbeamme und Bestatterin. Meine ganz persönlichen Erfahrungen aus beiden Welten zeigen mir, wie wichtig die Unterstützung im Krisenfall ist. In den Einzelbegleitungen erlebe ich, wie essenziell ein achtsamer Umgang zwischen Firma und Betroffenen ist. Gleichzeitig kenne ich aus meiner eigenen beruflichen Tätigkeit im Großkonzern, die Hilfslosigkeit von überforderten Führungskräften, die nicht darauf vorbereitet sind, mit Sterben, Tod und Trauer von Kollegen und Mitarbeitern umzugehen.
Etablieren Sie eine gesunde Trauerkultur!
Schreiben Sie mir!
Anschließend vereinbaren wir einen Termin, um zu sehen, was Ihr Anliegen ist und wie ich Sie unterstützen kann.