Ende August war ich auf Alpen Cross von Garmisch-Partenkirchen zum Gardasee unterwegs. Nun, auf der gewählten Route gab es dann doch die eine oder andere Stelle, an der ich abgestiegen bin und mein Bike geschoben habe. Das ist nichts Schlimmes. In diesem Moment sagt mein schlaues Hirn: „STOP – das ist zu gefährlich“. Da achte ich meine innere Stimme, denn gesundes Ankommen ist mein heiliges Gebot.

Mut tut gut!

 

Es traf sich also wunderbar als ich las, dass Manuela Weiß von www.bike-erfahren.de kurzfristig einen „Mut tut gut“ – Fahrtechnikkurs anbot. Es war der perfekte Zeitpunkt, denn jetzt war das Alpen Cross Erlebnis noch ganz frisch und ich wollte unbedingt noch ein weiteres „Mut-Sternchen“ an meine Fahrtechnik  kleben.

Kleiner Exkurs: Mut tut Gut! brainfriendly – Ein außergewöhnlicher MTB-Fahrtechnikkurs

„Mut tut gut!“  ist ein Kurskonzept, basierend auf gehirngerechten Lehr-und Lernmethoden. Stress-und Angstsituationen beim Mountainbiken gehören häufig zum Alltag. Gerade der fehlende Spaß kann die Freude beim MTB leicht verderben. Es sind die hohen Anforderungen an sich selbst oder die Angst davor bergauf, bergab – oder über Hindernisse zu versagen. Unzufriedenheit und Zweifel können die Lust auf eine Tour gründlich verderben.

Die bislang einzigartigen „Mut tut gut!“ – Kurse sind speziell für Frauen konzipiert, die sich mehr Selbstvertrauen beim Biken wünschen. In diesen Kursen geht es darum auf spielerische Art, Lösungsmöglichkeiten für Angst auslösende, blockierende und stressige Situationen selbst zu „erfahren“. Die Teilnehmerinnen bekommen gleich das richtige Handwerkszeug an die Hand, um mit ihren Ängsten, Stressfaktoren und Blockaden besser umgehen zu können. Im Kurs selbst ist genug Zeit, das Gelernte unter professioneller Leitung gleich in die Praxis umzusetzen und zu üben.

Dann war es so weit.

 

 

 

Wir trafen uns in einer kleinen Damengruppe in Miltenberg im wunderschönen Spessart. Es war Regen vorausgesagt, doch der Wettergott hatte ein einsehen mit uns. Kein Tropfen fiel an diesem, unseren ersten Trainingstag:

 

 

 

Ablauf – Tag 1:

 

  • Sehr nette Begrüßung und Gegenseitiges kennen lernen
  • Theoretischer Teil :
    WIE lange braucht das Hirm um nachhaltig zu lernen, so dass das Gelernte auch unter Angst & Stress effizient abgerufen werden kann. (Siehe weiter unten – Blicksteuerung!)
  • Bike check
  • Richtiges Kurven fahren – richtiges Absteigen im Trail – richtiges Bremsen.
    Hier habe ich gelernt, dass ich „Schulteraugen“ habe.  🙂
  • Mittagspause
  • Ausprobieren erster mentaler Techniken im möglichst flachen Gelände.
    Ich durfte spielerisch, kreativ oder angriffslustig oder freudig oder als Cowboy / Diva durchs Gelände flitzen. Das hat Spaß gemacht.
  • Vertiefung der gelernten Techniken auf den Trails: Jägersteig I bis Jägersteig III.
  • Am Ende: Feedback-Runde

 

Abends traf sich die fröhliche Runde zum Erfahrungsaustausch und Genießen der kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Spessart.

 

Am zweiten Tag hatte Petrus kein Einsehen mehr mit uns und es… REGNETE! Das tat unserer Freude erst mal keinen Abbruch und wir haben uns an diesem Tag durch das nasse Wetter gekämpft. „Tschakka!“

Ablauf – Tag 2:

 

 

 

  • Vertiefung der Übungen: Richtiges Kurven fahren – richtiges Absteigen im Trail – richtiges Bremsen. Soooo schön, das enge Kurven und Achterfahren fahren ging schon viel besser – Holdrio, Schulteraugen voraus!
  • Dann ging es auf den Tobis-Trail. Das ist ein schöner und flowiger, aber auch anspruchsvoller Trail. Mit viel Motivation, Kompetenz und Unterstützung von Manuela haben wir diesen Trail sicher gemeistert, trotz der nassen Verhältnisse.
  • Feedbackrunde und Abschluss.

Was ist das Besondere, das ich im „Mut tut Gut – Fahrtechniktraining gelernt habe?

 

Es ist die Blicksteuerung! In der Sportwissenschaft versteht man darunter die mentale Vorwegnahme eines künftigen Bewegungsablaufes.

Mein Blick hatte vor der „gefährlichen Stelle“ gelauert, wie das Kaninchen vor der Schlange. Nun habe ich gelernt, dass mein Gehirn unterbewusst und schon viel früher meinen Bewegungsablauf berechnet, schon wenn die „gefährliche“ Wurzel sichtbar wird. Hirn & Körper wissen „eigentlich“ was zu tun ist um das Eisenpferdchen unter uns zu steuern.  Von daher ist für mich die Essenz, den Blick immer weiter nach vorne zu richten, so dass mein Gehirn den Bewegungsablauf weiter berechnen kann. Das klingt zwar am Anfang etwas schräg und fühlt sich völlig ungewohnt an, aber  es funktioniert.

Voraussetzung ist, dass in kleinen Schritten der Bewegungsablauf geübt wurde und ich meinem Gehirn vertraue.

Es gilt das Prinzip der Sport Didaktik:

VOM LEICHTEN ZUM SCHWEREN
VOM BEKANNTEN ZUM UNBEKANNTEN
VOM EINFACHEN ZUM KOMPLEXEN

Tobis-Trail: Hier könnt ihr Euch ein Video (youtube) dazu ansehen von ©zeitfuerplanb73 (30.03.2014)

Insgesamt eine tolle Erfahrung! Die Manuela von bike-erfahren.de kann ich euch echt empfehlen. Super nett, super kompetent. Psssst: Nicht verraten – ihr Spitzname ist „Pippi Langstrumpf – Ringelstrumpf“! 🙂  🙂

Danke noch an Marliese und Heike für den Spaß in der Truppe.

 

Holdrio, die Heidi..